Willkommen auf dem Breitenberg
Ortsteil von Duderstadt nahe Göttingen
Der höchstgelegene Ortsteil der Stadt Duderstadt (265 m über NN) liegt ungefähr 4 km nördlich von der Kernstadt Duderstadt entfernt. Seinen Namen verdankt der Ort der Tatsache, dass er auf einem Hochplateau, dem breiten Berg, angesiedelt ist.
Gegründet wurde er wahrscheinlich bereits im 9. Jahrhundert. Erstmals wurde die Ortschaft jedoch erst am 8. Mai 1314 in einer Urkunde des Klosters Teistungenburg erwähnt. Hierbei ging es um ein Rechtsgeschäft, dass Breitenberg gar nicht betraf. In der Urkunde kann man nachvollziehen, wie Wachsmuth von Böseckendorf dem Kloster Teistungenburg Renten zukommen lässt, die der jeweilige Inhaber der Mühle in Nesselröden zu zahlen hat. Über den Ort selbst ist in diesem Dokument allerdings nichts zu erfahren. Vielmehr wird in dieser Urkunde in der Zeugenliste, die im Mittelalter unentbehrlich war, neben zwei weiteren Klerikern auch „Johannes de Bredenberg zu Berlingerode“ als Zeuge aufgeführt. Der Name „Bredenberg, später Breitenberg“ wird erstmals aktenkundig. Näheres über die Geschichte ist erst in einer Urkunde vom 14. Mai 1361 (am Freitag vor Pfingsten) erfahrbar.
Hans von Minningerode übergab, mit Einwilligung seiner Vettern Hans und Heinrich, seiner Frau Elisabeth das Dorf Breitenberg mit allem Recht über das Dorf zu bestimmen. Er hatte dieses zuvor von seinen Eltern geerbt. Noch im 14. Jahrhundert, am 25. April 1368, also 7 Jahre nachdem ihr das Dorf Breitenberg als „Leibgeding“ übertragen worden ist, verzichtete Elisabeth, die Frau des Hans von Minningerode zugunsten des Klosters Quedlinburges auf ihr Leibgeding und auf den „Zehnten“ in Breitenberg.
Noch im Mai 1368 belehnte die Abtissin Elisabeth von Quedlinburg die Stadt Duderstadt „mit dem dorpe unde der dorpstede tu Bredenberge“ gegen die Zahlung von 1 Duderstädter Marklötigen Silbers.
Von diesem Zeitpunkt an stand Breitenberg bis 1815 als eines von 11 Ratsdörfern in der Abhängigkeit der Stadt Duderstadt. Bereits wenige Jahre später (1373) konnte Duderstadt von den Rittern von Minningerode die Waldflächen und Forsten des Hübentals erwerben. Hier ist heute das Waldgasthaus Hübental, ein beliebtes Wanderziel, in dem man gutes Essen schätzt, aber auch übernachten kann.
In den Folgejahren wurden diese Gebiete durch Anlage eines Knickes und durch Errichtung von Warten in die Verteidigungslinie der Stadt Duderstadt einbezogen. So wurde ca. 1 km südlich von Breitenberg die „Tettelwarte“ errichtet, die, aufgrund modernerer Kriegstechniken überflüssig geworden, 1777 wieder abgebrochen wurde. Der Name „Warteberg“ erinnert noch heute an den Ort und die Bedeutung dieser steinernen Festung Duderstadts. Im dreißigjährigen Krieg ist Breitenberg wiederholt vom Kriegsgeschehen betroffen gewesen. So lässt der „tolle Christian“, Herzog von Braunschweig, im Juli 1622 Breitenberg in Flammen aufgehen. 1635 überfallen die Schweden das Dorf , rauben, plündern und zerstören viele Gebäude. Waren es 1618 etwa 150 Einwohner in Breitenberg, so gab es 1648 nur noch 6 Häuser, die bewohnbar waren. Erst im Jahre 1670 betrug die Einwohnerzahl wieder 125 und 21 Häuser waren vorhanden. Die beiden Weltkriege hinterließen auch in Breitenberg große Wunden. Insgesamt verloren 1914/18: 29 Gefallene und 1939/45: 32 Gefallene und 9 Vermisste Personen aus Breitenberg ihr Leben. Das Ehrendenkmal am Ortsausgang in Richtung Duderstadt nennt alle Personen namentlich und wird jedes Jahr zum Volkstrauertag von Mitgliedern der Vereine und der politischen Gemeinde aufgesucht um mit einer Kranzniederlegung der Toten der Gemeinde und der Gefallenen und Verfolgten aller Völker zu gedenken. Die Gemarkung Breitenberg umfasst ein Gebiet von 487 Hektar. Mit „Hübental“ im Norden und der „Klingenburg“ im Süden der Ortschaft sind davon 87 ha Wald einbezogen. Der größte Landbesitzer in Breitenberg ist die Stadt Duderstadt.